#Erasmus Days 2023

#Erasmus Days 2023: Welche Chancen bietet ein Auslandspraktikum?

Am 9. Oktober 2023 starteten die #ErasmusDays 2023. Sechs Tage lang ist nun Zeit, die unterschiedlichen Formen europäischer Mobilität im Internet und in sozialen Medien zu zeigen. Das DPJW vermittelt als akkreditierte Organisation im Programm Erasmus+ Berufliche Bildung jungen Menschen Praktika im Nachbarland. Passend zum Europäischen Jahr der Kompetenzen 2023 waren die #ErasmusDays für das DPJW Anlass genug, um bei einigen  Akteuren nachzufragen, was ihnen das Praktikum im Ausland gebracht hat.

Zurechtfinden in einer neuen Realität

Die Auszubildenden zur Hotelhilfskraft aus der Förderschule aus Złotoryja machten ihre ersten beruflichen Auslandserfahrungen im Kloster St. Marienthal in Ostritz. In der Tagungsstätte arbeiteten sie einen Monat lang in den unterschiedlichsten Bereichen wie: Zimmerservice, im Restaurant, in der Küche oder in der Wäscherei und in der Pflege von Gebäuden und Garten.

Die betreuende Lehrerin Dorota Banaszek sieht in der Zusammenarbeit mit dem DPJW-Konsortium für Auslandspraktika eine Chance für ihre Schüler/-innen mit leichten kognitiven Behinderungen: „Die Kooperation gibt ihnen die Möglichkeit zu reisen, neue Freunde zu finden und die deutsche Kultur und Traditionen kennenzulernen. Die Schüler mit Behinderungen haben die Möglichkeit, ihren Beruf in einer völlig anderen Umgebung auszuüben, was dazu führt, dass sie sich in einer neuen Realität wiederfinden.“

Vertrauen in das eigene Potenzial

Anna Ptak Madej von der Förderschule in Skawina, deren Schüler/-innen ebenfalls für ein Praktikum in der Gastronomiebranche in Deutschland waren, plädiert dafür, dass polnische Schüler/-innen und Azubis ein Praktikum in Deutschland absolvieren sollen:

„Für eine beträchtliche Anzahl von Auszubildenden war dies die erste Auslandsreise überhaupt. Durch die Reise wurde den Schülern bewusst, dass ein Arbeitsplatz im Ausland in ihrer Reichweite liegt.  Die Teilnahme an dem Praktikumsprogramm gab den Schülern Vertrauen in ihr eigenes Potenzial, wirkte sich positiv auf die Stärkung ihres Selbstwertgefühls aus, weckte die Neugier auf die Kultur eines Nachbarlandes und steigerte ihre Motivation, Fremdsprachen zu lernen.“

Die Fachschüler/-innen der DPFA aus Leipzig arbeiteten in unterschiedlichen Kindereinrichtungen in Polen und erhielten  so Einblicke in die pädagogische Arbeit und Kleinkindpädagogik. Für die Azubis bedeuteten die Auslandspraktika Abbau von Vorurteilen, Lust auf längere Aufenthalte im Ausland sowie die Bestätigung beruflicher Ziele (z. B. Arbeit mit behinderten Menschen). Außerdem waren sie motiviert, Polnisch zu lernen.

Neue Perspektiven für den eigenen Job

Norbert Krzykawski von der Vereinigung Hilfe-Chance betont auch die Effekte, die er als Leiter einer Einrichtung für junge Menschen mit Behinderungen im Job-Shadowing gewonnen hat: „Ich habe etwas über eine andere Arbeitsorganisation, ihr Management usw. gelernt. Für mich war es eine großartige Erfahrung und eine Gelegenheit, zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben. Vor allem konnte ich ein und dasselbe Thema aus einer anderen Perspektive betrachten. Ich habe mehr darüber erfahren, wie das deutsche Unterstützungs- und Beschäftigungssystem für Menschen mit Behinderungen funktioniert. Ich lernte neue Methoden für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, z. B. wenn es darum geht, den Arbeitsprozess in einfache Tätigkeiten zu teilen.“

Mit dem DPJW-Konsortium nach Polen

Wer über das Deutsch-Polnische Jugendwerk ein Praktikum im Nachbarland absolvieren möchte, schließt sich zunächst dem vom DPJW geleiteten Konsortium an. Das ist besonders für Einrichtungen geeignet, die noch keine oder nur wenig Erfahrung mit Erasmus+Projekten haben. Das Jugendwerk beantragt für die Konsortiumsmitglieder Erasmus+ Mittel in einem vereinfachten Antragsverfahren und organisiert für die Azubis, Schüler/-innen, Absolvent/-innen und Berufseinsteiger/-innen sowie Ausbildungspersonal die Praktikumsaufenthalte nach Polen.

Noch bis 2027 lädt das DPJW Organisationen und Träger des  Berufsbildung, die keine Erfahrung mit der Durchführung von Erasmus+ Projekten haben oder unsere Unterstützung bei der Durchführung von Mobilitätsmaßnahmen in Anspruch nehmen möchten, zur Zusammenarbeit ein.