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Gemeinsam mit den Arolsen Archives ermöglicht das DPJW deutsch-polnischen und trilateralen Jugendgruppen, im Rahmen des Förderprogramms „Wege zur Erinnerung“, aber auch im regulären Förderverfahren, sich an der Kampagne #StolenMemory zu beteiligen und an Biographien von NS-Verfolgten aus ihren jeweiligen Ländern zu arbeiten und zu recherchieren.
Das Besondere an #StolenMemory ist die Verbindung von Information, Erinnerung, lokalhistorischem Ansatz und der Möglichkeit, selbst aktiv bei der Kampagne mitzuwirken.
Zu diesem Zweck bieten die Arolsen Archives den Zugang zu Archivdokumenten und mehr als 2.500 persönlichen Gegenständen (sogenannte Effekten, darunter Schmuck, Uhren und Alltagsgegenstände). Auf diese Weise werden für Jugendliche die historisch-politischen Hintergründe des Nationalsozialismus verständlich und individuelle Familiengeschichten greifbar gemacht. Sie selbst können Teil einer Kampagne werden, deren Ziel es ist, die von den Nationalsozialisten geraubten Erinnerungsstücke an die Nachkommen der Opfer zurück zu geben und die Erinnerung an die ehemals verfolgten Menschen wach zu halten.
Ein Großteil, mindestens 900 Gegenstände, gehören polnischen Opfern der NS-Verfolgung: Frauen und Männern, die gegen das Regime kämpften, Zwangsarbeit leisten mussten oder als Zivilisten von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager verschleppt wurden. Weitere 600 persönliche Gegenstände gehören deutschen Opfern der NS-Verfolgung.
Durch die individuellen Schicksale der NS-Verfolgten, zu denen die Arolsen Archives persönliche Gegenstände verwahren, lässt sich zu fast jedem Ort in Polen und Deutschland ein Regionalbezug zwischen Wohnort der Partnergruppen und Ort der Gedenkstätte herstellen.
Im Rahmen der seit 2016 von Arolsen Archives durchgeführten Kampagne #StolenMemory suchen wir gemeinsam mit Freiwilligen aus ganz Europa nach den Verwandten der Opfer. Es ist bereits gelungen, 800 Familien zu finden und ihnen diese letzten Erinnerungsstücke ihrer Angehörigen zurückzugeben.
Werden Sie Teil der Kampagne #StolenMemory! Helfen Sie mit, die Erinnerungen an die NS-Opfer wach zu halten.
Das DPJW und die Arolsen Archives haben ein modulares Bildungsprojekt rund um diese Kampagne entwickelt. In der Broschüre „Kampagne #StolenMemory als deutsch-polnisches Bildungsprojekt“ (s. rechte Spalte) werden die einzelnen Projektmodule sowie die Angebote der Arolsen Archives zu Recherche- und Biographiearbeit vorgestellt.
Eine speziell entwickelte interaktive Karte gibt Hinweise zu den Geburts- und den letzten Wohn- oder Aufenthaltsorten der Effektenbesitzer*innen. Sie enthalt circa 1500 Markierungen und zeigt auf einen Blick die Information, ob deren Familien schon gefunden sind oder noch gesucht werden.
Die Arolsen Archives stellen ebenfalls eine Webseite mit Animationfilmen, Webstories und Lerneinheiten zur Kampagne #StolenMemory, die sich speziell an Jugendliche richtet, zur Verfügung.
Weitere Informationen zu #StolenMemory finden Sie unter:
- https://arolsen-archives.org/lernen-mitwirken/ausstellungen-kampagnen/stolenmemory/
- https://arolsen-archives.org/lernen-mitwirken/ausstellungen-kampagnen/stolenmemory/bildungsprojekt/
Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite von Arolsen Archives.