DPJW erhält den Preis des Westfälischen Friedens

Deutsch-Polnisches Jugendwerk erhält Internationalen Preis des Westfälischen Friedens

Aus der Presseinformation der Wirtschaftlichen Gesellschaft Westfalen und Lippe e. V. vom 3. März 2023. Die gesamte Presseinformation finden Sie in der rechten Spalte.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und das Deutsch-Polnische Jugendwerk erhalten Internationalen Preis des Westfälischen Friedens

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet. Den Jugendpreis erhält das Deutsch-Polnische Jugendwerk, das sich für die Vermittlung der europäischen Freundschaft beider Länder einsetzt und während des Ukraine-Krieges sein Engagement für ukrainische Jugendliche und Familien erweitert hat.

Der mit 100.000 Euro dotierte Internationale Preis des Westfälischen Friedens wird von 100 führenden Unternehmen Westfalens aus der „Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe“ (WWL) gestiftet, die dem Vorschlag des Vorstandes und der Jury am Donnerstagabend zustimmten. Die Preisverleihung an den französischen Präsidenten und das Deutsch-Polnische Jugendwerk wird Anfang 2024 in Münster stattfinden.

„Wir freuen uns sehr, dass Präsident Macron nach Münster kommt, um den Preis persönlich entgegenzunehmen“, sagt der WWL-Vorsitzende Dr. Reinhard Zinkann. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk wird ebenfalls durch hochkarätige Repräsentanten sowie Jugendliche vertreten sein. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine Teilnahme an der Preisverleihung zugesagt.

Mit dieser Auszeichnung setzt die „Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe“ ein klares europäisches Zeichen Richtung Ost und West. In diesen Zeiten des Krieges innerhalb Europas ist sie zugleich ein Appell: „Westfälischer Friede bedeutet europäischer Friede. Wir brauchen die europäische Zusammenarbeit in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft; das haben Präsident Macron und das Deutsch-Polnische Jugendwerk bewiesen“, begründet der Vorsitzende der WWL die Entscheidung.

Macron habe seit Beginn seiner Präsidentschaft die Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit zum Schwerpunkt seiner Politik gemacht. Dabei setze er immer wieder neue Akzente für die deutsch-französische Freundschaft und stärke den Frieden in Europa, heißt es weiter in der Begründung.

Mit dem Preisträger Emmanuel Macron knüpft die Wirtschaftliche Gesellschaft an die Preisverleihung im Jahr 2006 an, als der frühere französische Präsident Valery Giscard d’Estaing für sein Einstehen und Kämpfen für die europäische Idee mit dem Internationalen Friedenspreis ausgezeichnet worden war.

Mit dem Jugendpreis wird das Deutsch-Polnische Jugendwerk ausgezeichnet. Die von den Regierungen beider Länder getragene international anerkannte Organisation fördert seit 1991 den Austausch von Jugendlichen zwischen Deutschland und Polen und unterstützt so das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen. Schon lange vor dem Ukraine-Krieg wurde das Engagement ausgeweitet, so dass im aktuellen Konflikt ein starker Schutzraum für geflüchtete Jugendliche aus der Ukraine entstand. Seit über zehn Jahren gehören hunderte ukrainisch-polnisch-deutsche Jugendbegegnungen zu den häufigsten der vom DPJW geförderten trilateralen Projekte.

Westfälische Friedenskonferenz am 15. September 2023 in Münster

Im 375. Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens bietet die WWL dem internationalen Friedensdialog eine Bühne und plant einen Austausch von führenden Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Als Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe leisten wir unseren Beitrag, eine Gesprächsebene zu bieten und dem Austausch zwischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft neue Impulse zu geben“, sagt Dr. Zinkann. Die WWL veranstaltet daher am 15. September 2023 erstmalig die Westfälische Friedenskonferenz im historischen Rathaus in Münster.

Zum Internationalen Preis des Westfälischen Friedens

Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens wurde aus Anlass der 350-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens im Jahr 1998 erstmals und seitdem alle zwei Jahre im Rathaus von Münster verliehen. Der tschechische Präsident Vaclav Havel war 1998 der erste Preisträger. Weitere Preisträger sind Helmut Kohl, Carla del Ponte, Kurt Masur, Valery Giscard d’Estaing, Kofi Annan, Daniel Barenboim, Helmut Schmidt, Internationale Space Station, König Abdullah II, die baltischen Staaten sowie Alexis Tsipras und Zoran Zaev.

Seit Gründung ist der Westfälische Friedenspreis zweigeteilt, in einen Haupt- und einen Jugendpreis. Jugend-Preisträger waren u.a. die Sternsinger, junge Malteser, Children for a better world, Pfadfinder und Plant-for-the-Planet.

Hintergrund zum Westfälischen Frieden von 1648

Der Westfälische Frieden von 1648 beendete die seit der Reformation andauernden konfessionellen Auseinandersetzungen in Europa, die zu mehr als 30 Jahre währenden Kriegshandlungen in der Mitte unseres Kontinents geführt hatten. Durch das Friedenswerk von Münster und Osnabrück wurde mit der Anerkennung unterschiedlicher Konfessionen die Voraussetzung für religiöse Toleranz geschaffen.